Der Goldene Apfel und das Erwachen im Herzen von Troja
- Arda Esberk
- 10. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Am Morgen des 12. April, als ich meine Augen in der nebligen Stille der Ida-Berge öffnete, spürte ich bereits den Einfluss von Neptuns bevorstehendem Übergang in das Zeichen Widder am Himmel. Mein Körper war fernab der Stadt, doch meine Seele schien sich mitten in der Geschichte zu befinden. In der uralten Erde von Güre, im sagenumwobenen Schatten Trojas, zog ich mich für drei Tage in eine stille Auszeit zurück. Eine Reinigung durch Stille, Feuer und Wasser… Es war nicht nur eine Reinigung für mich allein, sondern auch für unser kollektives Bewusstsein.
Der Grund für die Teilnahme an dieser Rückzugszeit war es, auf das zu hören, was der Himmel der Erde zuflüsterte. Die Finsternisse, planetarischen Ausrichtungen und Energieübergänge, die wir im März erlebten, erzählten eine Geschichte voller Symbole. Ich glaubte, dass der beste Ort, um diese Geschichte zu verstehen, dieses Land der Mythen war, das Homer den „Berg Ida mit dem goldenen Nebel“ nannte.
Und genau an diesen Tagen kam eine Legende in meinen Gedanken wieder zum Leben: die Geschichte vom Goldenen Apfel.
Der Goldene Apfel: Kein Mythos, sondern eine innere Prüfung
Erinnern wir uns an den Wettstreit um den Goldenen Apfel unter den Göttinnen auf dem Ida-Berg. Eris wirft einen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ in die Runde und stiftet damit Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite.. Paris hat das Recht, zu wählen. Er übergibt den Apfel an Aphrodite, die ihm Helena, die schönste Frau der Welt, verspricht. Das Ergebnis? Der Trojanische Krieg.
Aber es ist nicht nur ein Krieg um der Liebe willen. Es ist eine Metapher für die Entscheidungen im Inneren des Menschen. Zwischen Macht (Hera), Weisheit (Athene) und Liebe (Aphrodite) treffen wir alle – Tag für Tag – unsere Wahl. Und jede Entscheidung öffnet eine neue Weggabelung.
Der Goldene Apfel symbolisiert die Prüfung zwischen Verlangen und Wahrheit. Die Entscheidung von Paris hält uns den Spiegel vor: Sie zeigt, wie unsere inneren Wünsche unser Schicksal lenken. Der Untergang Trojas steht für die gesellschaftlichen und persönlichen Folgen unserer bewussten oder unbewussten Entscheidungen.
Wo finden die Troja-Kriege heute statt?
Die Trojanischen Kriege von heute finden vielleicht nicht mehr zwischen Stadtmauern statt – sondern hinter Bildschirmen, in digitalen Systemen und auf politischen Bühnen. Entscheidungen betreffen längst nicht mehr nur das Individuum – sie beeinflussen das kollektive Schicksal. So wie Paris mit einer einzigen Wahl einen Krieg auslöste, formen auch wir mit unseren täglichen Entscheidungen die Welt von morgen.
Und wer ist Paris?
Vielleicht bist du es. Vielleicht ich. Vielleicht wir alle.
Jeden Tag, wenn wir uns zwischen Schönheit, Macht oder Weisheit entscheiden, bestimmen wir, wem wir den Goldenen Apfel reichen.
Troja-Film und moderne Mytheninterpretationen
Der Film Troja (2004) unter der Regie von Wolfgang Petersen ist eine moderne Nacherzählung dieser Legende. Das herausragende Element des Films ist, dass der Krieg nicht von den Göttern, sondern von den Entscheidungen der Menschen ausgelöst wurde. Das erinnert uns daran, dass die Verantwortung für Entscheidungen bei uns liegt. Es gibt Energien, aber wir bestimmen die Richtung.
So wie die Entscheidung von Paris eine ganze Zivilisation beeinflusst hat, können die Entscheidungen von Staats- und Regierungschefs, Gesellschaften und Einzelpersonen heute in ähnlicher Weise transformierend wirken. Der Schmetterlingseffekt liegt jetzt in den Händen des Einzelnen... Dies bringt uns zu den Himmelsereignissen des Jahres 2025.
Himmel und Erde: Die astrologische Botschaft des Jahres 2025
Die Finsternisse in der ersten Hälfte des Jahres 2025 und die Planetentransite in den Zeichen Widder und Wassermann veranlassen uns, folgende Fragen zu stellen:
'Wer bin ich?', 'Wofür kämpfe ich?', 'Was ist meine wahre Kraft?'
Wenn sich der Mut des Widders mit der Vision des Wassermanns verbindet, kann die Saat für große gesellschaftliche Veränderungen aufgehen. Damit diese neue Ordnung geboren werden kann, müssen wir jedoch zunächst die „Kriege“ in uns erkennen.
Der Goldene Apfel steht immer noch im Mittelpunkt. Diesmal geht es um größere Fragen: Wofür werden wir uns in unserem kollektiven Bewusstsein entscheiden? Werden wir nach Macht streben oder werden wir Liebe aufbauen?
Eine Botschaft vom Ida-Berg: Wem gehört der Apfel?
Am letzten Morgen meines Rückzugs, als ich vom Ida-Berg hinabstieg, hallte nur eine Frage in mir nach: „Wenn man Paris heute erneut den Apfel reichen würde – was würde er diesmal wählen?“
Doch Paris ist längst nicht mehr nur eine Person. Paris – das bist du. Das bin ich. Das sind wir alle.
Der Goldene Apfel liegt nun in unseren Händen. Anstatt Schönheit, Macht oder Weisheit zu wählen, könnten wir diesmal vielleicht Frieden, Mitgefühl und Liebe wählen.
Und vielleicht… brennt Troja diesmal nicht. Was meint ihr?
Comments